In einer Zeit, in der einerseits das Wort BREXIT in aller Munde ist, und andererseits durch die Europameisterschaft in Frankreich Mannschaftsgeist und gemeinsamer Jubel die Nachrichten dominierten, hatte der Südhessen Morgen am 2. Juli 2016 „28 gute Gründe für ein gemeinsames Europa“ veröffentlicht.

Eigentlich gibt es hunderte Gründe, die für Europa als Gemeinschaft sprechen, doch wir haben festgestellt, es sind oftmals die gleichen, die als erstes genannt werden:

1. Eine grenzenlose Mobilität
2. Die freie Arbeitsplatzwahl
3. Und die Tatsache, dass man in 19 Ländern mit dem Euro bezahlen kann

Doch ist Europa nicht viel mehr als die Möglichkeit, ohne Passkontrolle in ein fremdes Land zu reisen und sich dort arbeitsbedingt oder auch privat niederzulassen?

Wir sagen: Ja!

Durch den Zusammenschluss der einzelnen Länder hat sich über die Jahre eine kulturelle Vielfalt entwickelt, die dazu führt, dass man im Café an der Hauptstraße nicht mehr nur die eigene Muttersprache wahrnimmt, sondern beispielsweise auch die spanische Diskussion über den deutschen Arbeitsmarkt, die französische Liebeserklärung an die eigene Frau oder das italienische Familiendinner erlebt. (Ja, wir arbeiten hier mit Klischees ;))

Gleichzeitig werden wir uns durch diese kulturellen Spiegel unserer eigenen Werte und Normen immer bewusster. (Zwischenfrage: Kennen Sie Ihre denn?)
Wir jedenfalls unterstützen die der Europäische Union, denn in der Verfassung werden sowohl kulturelle, religiöse als auch humanistische Werte vertreten und es wird gleichzeitig die Trennung von Religion und Staat vollzogen.

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist für uns der Demokratiegedanke. Für viele ist das oftmals nur ein leeres Wort, wir aber sind der Meinung, dass es ein sehr großes Gut ist. Wir sind in der Lage, mitzubestimmen. Wir können für unsere eigenen Überzeugungen eintreten. Das sollte man nicht unterschätzen. Immerhin führt solch ein Staatsform auch zu Frieden, auch wenn Nachrichten uns glauben machen wollen, als würde zurzeit auf der ganzen Welt Krieg geführt.

Klingen all diese Punkte bisher wie aus einem Häufige-Fragen-in-der-Politik-Katalog, möchten wir jetzt noch eine Lanze für all die Dinge brechen, die vor allem für die Jugend entscheidend sind: Auslandsjahre, Freundschaften über Grenzen hinaus, und seit neustem sogar die Vorteile der Nutzung des Smartphones in anderen Ländern.

Durch den Zusammenschluss der einzelnen europäischen Länder ist das Auslandsjahr mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Ganz egal, ob während des Jobs, nach der Ausbildung oder als Auslandssemester. Über zwei Ecken kennt man immer jemanden, der mal länger als nur für den Sommerurlaub in einem anderen Land war. Dieses internationale Leben führt natürlich auch dazu, dass Freundeskreise oder Familien immer vielfältiger werden, Kinder zweisprachig aufwachsen und man mal eben zur Hochzeit ins Nachbarland jettet.

Wir sagen: Daumen hoch, mehr davon!

Und was sagen Sie?